Die Berichte |
Uyuni 13. Juli – Pulacayo – Potosí 17. Juli |
Bei strahlendem Wetter machen wir uns auf, zurück nach Uyuni. Bei der Durchfahrt füllen wir im bunten Marktgetümmel nochmal unsere Essenstaschen auf und begeben uns auf den Weg nach der 215 Kilometer entfernten Minenstadt Potosí. UnserRoute führt uns auf ungemütlichen Schotterstrassen auf und ab über Pulacayo, eine ehemalige Minenstadt, nach Vicicia nach Potosí. Ein auf und ab, das sich gelohnt hat: Potosí liegt vor uns. Dieser geschichtsträchtige Ort befindet sich auf 4000 m und liegt am Fusse des Cerro Rico, dem heiligen Berg der Indígenas, die aus ihm jede Menge Silber gewonnen haben und ihn desshalb nach der Ankunft der Spanier im Jahre 1545 an sie abgeben mussten. Über die Bedeutung dieses Berges, und über die Arbeit der “Mineros” von Potosí, die noch heute unter katastrophalen Bedingungen im Bergbau arbeiten, wird Dipo im nächsten Bericht erzählen. In Potosí angekommen, strampeln wir erst mal hoch ins Zentrum und bestaunen die schöne Plaza. Nahe der Plaza befindet sich die “Casa de Monedas”. Ein beeindruckendes Gebäude aus dem Jahr 1572. Es diente damals zur Münzherstellung mit riesigen Holzpressen, die in den massiven Mauern des Kellergeschosses wie Mühlen angetrieben wurden. Man kann noch die Spuren der Sklaven oder später die der Pferde sehen, die dort ihre Runden bis zum Erschöpfungstod drehen mussten. Das Silber fuer die Münzgewinnung kam vom Cerro Rico und die fertigen Münzen wurden in massiven silberbeschlagenen Schatzkisten nach Europa verschifft. Viele dieser wertvollen Kisten mitsamt Inhalt liegen noch heute auf dem Grund des Pazifiks in Wracks von im Sturm gesunkenen spanischen Galeonen oder wurden von Piraten wie Francis Drake geraubt, die sich durch raffiniert versteckte Geheimschlösser nicht abschrecken liessen. Melancholisch nachdenklich verlassen wir dieses Gebäude und sind mächtig gespannt, was wir in den Minen zur Geschichte von Potosí und seiner Vergangenheit erfahren werden. Potosí de Petra |