Die Berichte |
Valparaíso (22. Mai) (Chile) – Mendoza (26. Mai) (Argent.) |
Wir verlassen das farbige Valparaíso der Küste gen Norden. Wir schlängeln uns auf der verkehrsreichen Küstenstrasse durch das von Hochhäusern geprägte, topmoderne Viña del Mar, um nach endlos erscheinenden Kilometern endlich auf eine Promenade zu gelangen, die wir uns mit Joggern und freilaufenden Hunden teilen dürfen. Ansonsten gibt uns dieser vermeintliche Fahrradweg den Blick frei über den unendlich weiten, hellschimmernden Pazifik. Links von uns die ruhige See, rechts von uns der Transitverkehr, der sich in einigen Kilometern, genau wie wir, von der Küste zum Inland löst, um den Paso Bermejo nach Argentinien zu überqueren. Noch bleibt uns Zeit, den herrlichen Küstenabschnitt und das warme, sonnige Wetter zu geniessen, das wir uns so sehr von der Küste gewünscht hatten. Viel zu schnell ist es so weit, wir verabschieden uns etwas wehmütig vom Pazifik und reihen uns auf dem zu schmal geratenen Pannenstreifen ein, um der Strasse zum Paso Bermejo zu folgen. Mit Sorge sehen wir den kommenden 340 Kilometern entgegen. Paso Bermejo, dessen Hoehe 3185m beträgt und der uns geradewegs nach Mendoza in Argentinien bringen soll, liegt seit einigen Tagen unter einer dicken Schneeschicht und war für den Verkehr geschlossen. Nun ist er wieder freigegeben, und der sonst schon kriminelle Verkehr ist in diesen Tagen durch diesen Engpass nochgesteigert. Da für die nächsten Tage wieder Schnee angesagt ist und der Pass dann wiederum geschlossen sein wird, wollen wir keine Zeit verlieren, unseren Weg gen Norden fortzusetzen. Am Fusse des Passes angelangt, nervös und überreizt vom ständigen angehupt, abgedrängt und schier überrollt werdens, sehen wir ein, dass es Sinn macht, diese Strasse zu verlassen. Da es keine Alternative gibt, verladen wir unsere Räder auf den nächstbesten Bus und lassen uns ueber den tief verschneiten Pass auf die argentinische Seite chauffieren. In Mendoza angekommen, geniessen wir das malerische Städtchen nur kurz. Es zieht uns gen Norden. Flache Asphaltstrassen liegen vor uns. Die Gegend erscheint uns wenig abwechslungsreich und obwohl es das beste Weinanbaugebiet Argentiniens ist, halten wir nur zum Essen und zum Schlafen an. Wir rollen über San Juan und la Rioja nach Tucuman. Wir sind nun seit einigen Monaten ununterbrochen gemeinsam unterwegs und spüren, dass uns etwas Zeit für Abwechlung guttun wuerde. Wir erinnern uns an einen Gaestebuch Eintrag der ersten Tage, wo wir den Tip bekommen, von Zeit zu Zeit den jeweils eigenen.Weg zu gehen. 6 Monate, 24 Stunden am Tag traute Zweisamkeit ist mehr, als ein gesunder Menschenverstand vertragen kann. Wir zoffen uns angemessen und beschliessen, eine konstruktive Routentrennung zu vollziehen. Gesagt, getan: In Tucuman, einer vielgerühmten, belebten Stadt kaufen wir ein kleines Zelt und machen uns auf zwei verschiedenen Wegen auf gen Salta. Potosí de Petra |